Vom 31. August bis zum 15. September fanden im Koreanischen Changwon die Welttitelkämpfe in allen Disziplinen statt.
Aus den Reihen der LLZ Pistolenschützen hatten sich 3 Sportler für die WM qualifiziert. Robin Walter und Michael Schwald mit der Luftpistole und Christoph Lutz mit der Schnellfeuerpistole.
Nach intensiver Vorbereitung und der deutschen Meisterschaft als letztem Test, reisten unsere Sportler in die koreanische Metropole, die bereits Asienspiele ausgerichtet hatte und mit einer hervorragenden Organisation aufwarten konnte. Das befürchtete schwülheiße Klima herrschte nur die ersten 2 Tage. Nach ergiebigen Regenfällen kühlte es angenehm ab und es herrschten gute bis sehr gute Wetterbedingungen.
Michael Schwald bestritt den ersten Wettkampf. Gemeinsam mit Monika Karsch trat er beim MixTeam Wettbewerb mit der Luftpistole an. Aus jeweils 40 Schuss im Vorkampf, werden hier die besten 5 Teams für das Finale ermittelt und in der Addition sollten es schon mindestens 770 Ringe sein, um eine Chance auf den Einzug in den Endkampf zu haben. Michael erzielte 386 Ringe und lag damit im Soll. Seine Partnerin aus Bayern, die eine Woche zuvor noch 385 Ringe bei der deutschen Meisterschaft geschossen hatte, blieb leider unter ihren Möglichkeiten. 376 Ringe von Monika Karsch bedeuteten 762 Ringe im Vorkampf und Platz 21. Zwei Tage später im Einzelwettbewerb liefen die ersten 40 Schuss leider nicht so gut. Um auf sein Endergebnis von 576 Ringen zu kommen, musste Michael Schwald alle Kräfte aufbieten und mit zwei starken Serien von 98 und 99 Ringen ausschießen. Mit diesem Ergebnis belegte er Platz 31. Für die Mannschaft schien das Ergebnis dennoch brauchbar zu sein, denn im nachfolgenden Durchgang schossen die beiden anderen Teammitglieder Christian Reitz und Michael Heise. Reitz, der bei der DM noch mit 589 Ringen glänzte, erzielte mit vielen 9,9ner jedoch nur 573 und Heise 572 Ringe. Das bedeutete in der Teamwertung Platz 9.
Für Robin Walter ging es zuerst mit der Freien Pistole an den Start. Nach starken 553 Ringen bei der deutschen Meisterschaft, durfte er sich berechtigte Hoffnungen auf eine vordere Platzierung machen. Kurz vor dem Ende des Probeschiessen dann ein Schreckmoment. Ein Teil Griffes war gebrochen. Die Ursachen bleiben ungeklärt und nach einigen provisorischen Reparaturen konnte er zumindest in den Wettkampf starten, den er in bravouröser Manier gestaltete. Bis zum Schluss lag er auf Medaillenkurs, bis zu einem Schuss in die 4 hoch in der letzten Serie. Damit gelangen ihm immer noch 549 Ringe und Platz 6. Viel Zeit zum Wunden lecken blieb nicht. Als nächstes stand der Wettbewerb Luftpistole MixTeam mit seiner Partnerin Miriam Piechaszek aus Bayern auf dem Plan. Auch bei den Junioren ist auf diesem Niveau ein Durchschnitt von über 380, also 760 insgesamt notwendig, um Finalchancen zu haben. Robin konnte hier mit 379 Ringen sein Leistungsvermögen nicht ganz abrufen und seine Partnerin konnte diese Lücke auch nicht schließen. 370 Ringe von Miriam Piechaszek bedeuteten am Ende 549 Ringe und Rang 19. Welches Potential in ihm steckte konnte Robin dann im Einzelwettkampf mit der Luftpistole zeigen. Nie gefährdete und sehr starke 580 Ringe brachten ihn nach dem Vorkampf auf Rang 4 und damit sein erstes internationales Finale mit der Luftpistole. In der ersten 5 Schuss Serie im Finale erzielte er sehr gute 50,8 Ringe und rangierte trotzdem zu diesem Zeitpunkt auf Rang 5. Das zeigt das sehr hohe Niveau in diesem Finale, welches Robin leider nicht mehr mitgehen konnte. Nach weiteren 7 Finalschüssen ohne Zehner, schied er als Erster aus und belegte Platz 8. Robin kann auch ohne die erhoffte Medaille auf eine gelungene WM zurückschauen.
Christoph Lutz hatte sich mit guten Ergebnissen für die WM mit der Schnellfeuerpistole qualifiziert. Die deutsche Meisterschaft zeigte allerdings schon, dass er momentan seiner Form etwas hinterherlief. Ein gutes Teamergebnis sollte es aber doch werden, denn die deutschen Schnellfeuerjunioren sind traditionell immer Anwärter auf eine Mannschaftsmedaille. Dieses Mal sollte es allerdings nicht reichen. Nach 278 Ringen im ersten Halbprogramm konnte er sich noch einmal auf 283 Ringe steigern. Damit erzielte Christoph leider nur 561 Ringe und Rang 23 in der Einzelwertung. Mit den 572 Ringen von Florian Peter und den 570 Ringen von Florian Jäger kam das Team auf 1703 Ringe und Platz 5. Zur Bronzemedaille fehlten lediglich 3 Ringe. Auch die weiteren Starts mit der Sportpistole und der Standardpistole führten nicht mehr zu einer Medaille. Im Wettbewerb mit der Sportpistole erzielte Christoph 566 Ringe und belegte Rang 24 in der Einzelwertung und Rang 6 mit dem Team. Ebenfalls Rang 6 in der Mannschaftswertung gab es mit der Standardpistole. 540 Ringe bedeuteten hier Platz 26 in der Einzelkonkurrenz.
Im Rückblick kann man sicher den verpassten Medaillen nachtrauern, die im Bereich des Möglichen, vielleicht auch des Verdienten lagen. Am Schluss muss man aber die Gesetze des Sportes akzeptieren. Es gibt genügend positive Aspekte die unsere Schützen von dieser Weltmeisterschaft mitbringen und die helfen werden Erfolge in der Zukunft zu erzielen.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
Weitere Berichte finden Sie auf der Homepage vom Deutschen Schützenbund.